8. Juli 2005
Heute Morgen geht es zunächst mit dem Flugzeug von München nach Frankfurt.
Hier soll der Flug weiter nach Portland (USA) gehen. Allerdings ist unsere
Maschine kaputt und wir müssen stundenlang auf eine neue warten. Dann geht es
endlich auf den 10-stündigen Flug in die USA. In Portland haben wir natürlich
längst den Weiterflug nach Vancouver verpasst. Zum Glück müssen wir aber nur
zwei Stunden auf den Flug nach Vancouver warten. Nach insgesamt 24 Stunden haben
wir dann endlich unser Hotel erreicht.
9. Juli 2005
Am späten Vormittag holt uns ein Shuttle Bus vom Hotel ab und bringt uns nach
Langley, wo wir unser Wohnmobil übernehmen. Dann geht es erst einmal in den
nächsten Supermarkt und wir decken uns mit allem ein, was wir in den nächsten
Wochen benötigen werden. Danach fahren wir zurück nach Vancouver, um zwei
vorbestellte Bücher in Mountain Equipment Co-Op abzuholen. Bei dieser
Gelegenheit kaufen wir sehr günstige GoreTex Regenjacken, da es sich bei diesem
Outdoor Store um eine Non-Profit Organisation handelt. Allerdings muss man zuvor
für $5 Mitglied werden. Dann geht es im dichten Samstag-Abend-Feierabendverkehr
über dem 'See to Sky Highway' zum Shannon Falls Provincial Park. Auf dem
Klahanie Campground richten wir das Wohnmobil dann erst einmal ein und genießen
den Abend.
10. Juli 2005
Nach unserem ersten Frühstück im Freien besuchen wir den Shannon Falls
Provincial Park. Hier stürzen sich die Shannon Falls 335m in die Tiefe und sind
somit einer der höchsten Wasserfälle in Kanada. Nach der Besichtigung geht es
weiter in den nahegelegenen Stawamus Chief Park. Hier kann man die Gipfel des
650m hohen Stawamus Chief besteigen. Beliebt ist dieser Granitblock bei
Kletterern, die den senkrechten Weg wählen. Wir wandern lieber den längeren
Weg durch den Wald hinauf. Nach 1,5 Stunden haben wir dann den kahlen Gipfel
erreicht und haben einen guten Blick über Squamish, den Fjord und die
restlichen Berge. Nach einer ausgedehnten Gipfelpause machen wir uns wieder an
den Abstieg. Wieder unten angelangt machen wir uns auf die Suche nach einem
freien Campingplatz am Squamish River. Die Wegbeschreibung ist gut und wir
finden den Campingplatz auf Anhieb. Außer uns sind aber auch eine Reihe anderer
Camper da. Wir bekommen trotzdem einen Platz direkt am Fluss. Nun kommt die Axt
zum Einsatz, die zur Ausrüstung des Wohnmobils gehört. Aus dem Treibholz
entsteht unser erstes Lagerfeuer. Wir sitzen draußen am Feuer, bis es anfängt
zu regnen.
11. Juli 2005
Heute Morgen regnet es immer noch. Wir fahren in das Städtchen Whistler. Da es
hier eine absolute Touristenregion ist, gibt es wenigsten eine Menge von Outdoor
Stores. Wir nutzen die Zeit und kaufen in aller Ruhe ein. Als wir nahezu durch
alle Outdoor Stores gelaufen sind, machen wir uns auf die Suche nach einem
Campingplatz für die Nacht. In der Nähe des Brandywine Provincial Park gibt es
drei kostengünstige Campingplätze des Forest Service am Cal-Cheak. Da es immer
noch regnet verbringen wir den Abend im Wohnmobil.
12. Juli 2005
In der Nacht hat es aufgehört zu regnen. So fahren wir bei schönem Wetter zum
Brandywine Provincial Park. Hier stürzt sich ein kleiner Bach urplötzlich 70m
in die Tiefe. Durch die Regenfälle führt der Bach viel Wasser und das ergibt
einen beeindruckenden Wasserfall. Dies ist aber die einzige Attraktion im
Brandywine Provincial Park. Allerdings führt ein 4km langer Weg zu einer
Hängebrücke. Da wir gehört haben, dass man in dieser Gegend von einer Brücke
Bungee-Springen kann, machen wir uns sofort auf den Weg. Dieser führt durch
einen Wald auf einem Hochplateau. Teilweise ist dieser Weg aber überflutet.
Nach einem Abstieg zu einem Fluss wird es dann sehr matschig. Schließlich
erreichen wir die Hängebrücke und sind enttäuscht: Die Hängebrücke ist sehr
klein und zum Bungee-Springen sind es noch einmal 2km. Da es leicht zu regnen
beginnt kehren wir lieber um. Einige Kilometer weiter nördlich erreichen wir
die Nairn Falls. Die Wasserfälle sind nicht besonders hoch, allerdings muss
sich das Wasser durch enge Felsen zwängen, was mit viel Getöse und Gespritze
vonstatten geht. Weiter geht es zur Joffre Lake Recreation Area. Hier gibt es
die drei Joffre Lakes. Wir gehen heute nur zum ersten Joffre Lake, der eine
tolle türkise Farbe hat. Dann wird es Zeit einen Campingplatz zu suchen. Am
Lillooet Lake gibt es drei kostenfreie Campingplätze in traumhafter Lage.
Allerdings müssen wir 17km über eine Schotterpiste fahren. Dann erreichen wir
den Driftwood Bay Campground, den wir nur noch mit einer anderen Partei teilen
müssen. Wieder ist genug Treibholz vorhanden, um ein anständiges Lagerfeuer zu
machen. Mit einem Glas Kanadischen Whiskey sitzen wir bis tief in der Nacht vor
dem Lagerfeuer am stillen See.
13. Juli 2005
Heute Morgen liegt der Lillooet Lake in der Sonne vor uns. Sicher könnte man
hier einige Tage bleiben. Wir machen uns aber auf den holprigen Weg, 17km bis
zum Highway. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zum Joffre Lake Provincial
Park. Die Wanderung zu den drei Joffre Lakes ist eine der besten in der ganzen
Gegend. Zunächst geht es durch den Wald, leider auf recht matschigen Wegen.
Dann muss man aber auch über Felder mit riesigen Steinen klettern. Schließlich
erreichen wir den mittleren Joffre Lake. Von hier aus hat man einen tollen Blick
über den türkisen See zum Matier Gletscher. Weiter geht der Aufstieg zum
oberen Joffre Lake. Auch hier ist das Wasser wunderbar türkis. Hier oben auf
1590m befindet sich ein Campingplatz. Wir machen erst einmal Rast und genießen
den Blick auf den Gletscher, der sich direkt vor uns auf dem 2700m hohen Mount
Matier befindet. Nach der Rast machen wir uns wider auf den anstrengenden
Abstieg zum mittleren und unteren Joffre Lake. Unten angekommen wird es Zeit
sich nach einem Nachtlager umzusehen. Zum Glück gibt es gleich eine Reihe von
kostenfreien Campingplätzen. Am Roger Creek bekommen wir einen Stellplatz
direkt am Fluss. Nach der anstrengenden fünfstündigen Wanderung fallen wir
abends wie tot ins Bett.
14. Juli 2005
Die Nacht in den Bergen war recht kalt. Morgens scheint aber die Sonne. Wir
verlassen die Berge und fahren nach Lillooet. Hier ändert sich die Landschaft
und auch die Temperaturen grundlegend. In Lillooet decken wir uns nur mit
Proviant für die nächsten Tage ein. Dann fahren wir über den
Trans-Canada-Highway Richtung Kamloops und dem kleinen Steelhead Provincial Park.
Hier können wir auf einem kleinen Campingplatz die Sonne genießen. Mit Blick
über den See machen wir Mittagspause. Dann geht es weiter nach Clearwater. Hier
befindet sich der Abzweig zum Wells Gray Provincial Park. Im Park mieten
wir uns einen Stellplatz auf dem Pyramid Campground. Abends probieren wir den
neuen Einmal-Grill aus - leider mit mäßigen Erfolg. Auch das Feuerholz, das
man uns verkauft hat brennt nicht besonders gut. Schließlich bekommen wir noch
ein anständiges Lagerfeuer und sitzen noch lange draußen.
15. Juli 2005
Der Tag beginnt doppelt unerfreulich: Zunächst regnet es in Strömen und dann
läuft das Abwasser aus dem Tank in die Duschtasse. Diese beiden Ereignisse
zwingen uns den Wells Gray Provincial Park wieder zu verlassen. Auf dem Rückweg
fahren wir wenigsten aber noch zu den berühmten Helmcken Falls. Hier stürzt
sich das Wasser 141m in die Tiefe. Bei schönem Wetter wäre dies bestimmt ein
toller Anblick. Im Regen fahren wir weiter zu den Dawson Falls, die sehr viel
kleiner sind, aber viel mehr Wasser führen. Weiter geht es noch zu den Spahats
Falls, die sich schon außerhalb des Wells Gray Provincial Parks in einem
eigenen Provincial Park befinden. Auch hier drückt der Regen auf die Stimmung
und mit den Wolken ist die Aussicht nicht so beeindruckend. Also fahren wir
weiter nach Clearwater, wo wir zumindest unser Abwasserproblem lösen können.
Da das Wetter in dieser Gegend auch in den nächsten Tagen nicht besser werden
soll, machen wir uns auf den langen Weg zum Mount Robson Provincial Park in den
Rocky Mountains. Hier kommen wir abends an und bekommen noch einen Stellplatz
auf dem örtlichen Campingplatz.
16. Juli 2005
Heute Morgen hat der Regen aufgehört. Wir packen unsere Wandersachen und
steigen den Weg zum Berg Lake hinauf. Eigentlich ist dies eine Wanderung für
mindestens zwei Tage, aber auch Teilstrecken sind möglich. Bis zum Kinney Lake
ist der Weg ganz einfach. Hier oben befindet sich der erste Campingplatz. Weiter
geht es durch das 'Valley of a Thousand Falls', immer am Robson River entlang.
Hier stürzen sich zahlreiche namenlose Wasserfälle die Felswände herunter. Am
Whitehorn Campingplatz machen wir erst einmal Rast. Dann geht es an den White
Falls weiter bergauf. Nun wir die Wanderung richtig steil. Weiter oben erreichen
wir die 'Falls of the Pools'. Hier stürzt eine Menge Wasser in die Tiefe. Fast
in Sichtweite befinden sich die Emperor Falls. Hier kommen wir ganz nah an die
Wasserfälle. Wir suchen uns ein Plätzchen und machen erst einmal Rast und
schauen zu, wie die Wasserfälle die ganze Gegend mit einem Sprühnebel
überziehen. Von hier aus haben wir auch zumindest einen kurzen wolkenfreien
Blick auf den Mount Robson. Er ist mit 3.954m der höchste Berg in den Rocky
Mountains. Bis hierher waren es 11km, 630 Höhenmeter und wir sind schon 5
Stunden unterwegs. Grund genug, um umzukehren. Wir wandern auf nahezu dem
gleichen Weg zurück und erreichen nach 32 Kilometern und insgesamt 9 Stunden
wieder unser Wohnmobil. Zum Glück bekommen wir wieder einen Stellplatz auf dem
Campingplatz und genießen die warmen Duschen. Nach einem kräftigenden
Abendessen haben wir aber noch genug Energie, um ein Lagerfeuer zu entzünden.
17. Juli 2005
Nach der anstrengenden Wanderung schlafen wir heute sehr lange. Als eine der
letzten verlassen wir den Campingplatz und auch den Mount Robson Provincial
Park. Heute präsentiert sich der Mount Robson in der Sonne fast wolkenfrei. Bis
zum Jasper National Park ist es nicht weit. Nach Jasper selbst auch nicht. Hier
suchen wir uns zunächst einmal einen kleinen Campingplatz außerhalb der Stadt.
Auf dem Snaring River Campground bekommen wir noch einen Platz in der Nähe des
Flusses. Im strahlenden Sonnenschein genießen wir unser Mittagessen und planen
die nächsten Wanderungen. Später fahren wir noch nach Jasper, in eines der touristischsten
Städtchen der Rocky Mountains. Das Visitor Center und ein Supermarkt sind
unsere Ziele. Dann geht es zurück auf den Campingplatz. Hier wird erst einmal
gegrillt und dann Lagerfeuer gemacht. Das Feuerholz ist bereits in den Kosten
für die Lizenz zum Feuermachen enthalten.
18. Juli 2005
Heute Morgen werden wir vom Regen auf dem Dach des Wohnmobils begrüßt. Wir
ignorieren dies, indem wir einfach bis Mittag im Bett bleiben. Nun bessert sich
das Wetter und wir entscheiden uns eine Wanderung zu versuchen. Aber zunächst
müssen wir in Jasper tanken und das Abwasser loswerden. In der Nähe der Stadt
können wir heute einen Hirsch und eine Herde Hirschkühe beobachten, die sich
in unmittelbarer Nähe der Strasse aufhalten. Auf dem Weg zum Maligne Lake
begegnen wir auch noch einer Bergziege. Aufgrund der Uhrzeit müssen wir uns
aber beeilen, damit wir nicht in die Dämmerung kommen. Am Maligne Lake parken
wir das Wohnmobil und beginnen mit dem Aufstieg zu den Bald Hills. Zunächst
scheint noch die Sonne, dann beginnt es aber zu regnen. Wir überlegen, ob wir
die Wanderung abbrechen sollen. Ein wundervoller Regenbogen über dem Maligne
Lake motiviert uns aber zum Weitergehen. Nachdem wir die Baumgrenze erreicht
haben, öffnet sich uns eines der besten Panoramen in den Rocky Mountains. Da
der Regen weniger wird, steigen wir wenigstens noch auf den ersten kahlen
Hügel. Der Wind ist allerdings so stark, dass das Gehen auf dem geröllartigen
Untergrund schwierig wird. Auf dem Bald Hill auf 2320m angekommen
genießen wir kurz das großartige Panorama und machen uns dann wieder auf dem
Abstieg. Nach dreieinhalb Stunden und 10 Kilometern kommen wir wieder am Maligne
Lake an. Nach einem kleinen Abstecher zu dem bekannten Bootsanleger, von dem die
Ausflugsschiffe ablegen, fahren wir wieder zurück zum Campingplatz. Unterwegs
begegnen wir zunächst einem Dickhornschaf und in der Nähe des Campingplatzes
sogar einem Schwarzbären. Dies ist ein besonders aufregender Augenblick für
uns. Zurück an unserem Campingplatz müssen wir eine Familie vertreiben, die es
sich auf unserem Platz gemütlich machen will. Dann gibt es ein Abendessen und
wieder einmal ein Lagerfeuer.
19. Juli 2005
Heute geht es auf den Icefield Parkway, die größte Touristen-Rennstrecke in den
Rocky Mountains. Hier fährt man auf einer breiten Strasse durch ein Tal, dass
von Gletschern eben hinterlassen wurde. An den Seiten reihen sich 3.000m hohe
Berge und Gletscher auf. Nach wenigen Kilometern erreichen wir die Athabaska
Falls. Hier kann man ohne besonderen Anstrengung die Wasserfälle von Brücken
aus betrachten. Weiter geht es an der Endless Chain Ridge entlang. Diese Berge
ziehen sich wie eine Kette über zig Kilometer an unserer linken Seite entlang.
Unterwegs erreichen wir mit den Sunwapta Falls die nächsten Wasserfälle. Das
Ziel dieses Tages liegt aber an dem Columbia Icefield. Dieses Icefield ist mit
über 300 Quadratkilometern das größte in den Rockies. Ganz in der Nähe
bekommen wir auf dem Wilcox Creek Campground einen tollen Platz mit direkten
Blick auf den Mount Athabaska. Da das Wetter sehr gut ist, machen wir uns
umgehend auf eine Wanderung zum Wilcox Pass. Nachdem wir die Baumgrenze hinter
uns gelassen haben, haben wir einen guten Blick auf das Columbia Icefield. Man
kann sogar die Busse und Leute erkennen, die sich auf dem Icefield befinden.
Allerdings kommt der Wind genau aus der Richtung des Icefields, sodass uns recht
kalt wird. Viel mehr als den Blick auf das Columbia Icefield hat der Wilcox Pass
nicht zu bieten, sodass wir wieder zum Campingplatz zurückkehren. Hier wird
wieder einmal gegrillt und ein Lagerfeuer entzündet. Nachdem die Sonne
untergegangen ist, wird es auch empfindlich kalt.
20. Juli 2005
Dies war sicher die kälteste Nacht im Wohnmobil. Nachdem wir uns wieder
aufgewärmt haben, fahren wir ein paar Kilometer weiter in den Banff National
Park. Hier beginnt eine Wanderung zur Parker Ridge. Der Weg ist einfach und geht
hinauf zu einem Sattel, von wo aus man einen Blick auf eine andere Seite des
Columbia Icefields hat. Nach 11 Kilometern erreichen wir wieder des
Wohnmobil und fahren den Icefield Parkway weiter. Der nächste großartige Stopp
ist die Bow Submmit Area. Hier ist eine Wasserscheide, an der sich der wunderbar
gefärbte Pyto Lake befindet. Er ist vielleicht das beliebtestes Fotomotiv in
den Rocky Mountains und wird deshalb von Massen an Touristen besucht. Der Blick
auf den See und das Bergpanorama sind aber auch gigantisch. Weiter geht es zum
Bow Lake. Auch er hat eine tolle türkise Farbe und im Hintergrund schiebt sich
ein Gletscher talwärts. Die Num-ti-jah Lodge am Bow Lake bietet vor allem
asiatischen Reisegruppen gute Einkaufsmöglichkeiten für landesübliche
Souvenirs. Auf der Suche nach einem Campingplatz werden wir auf dem Moskito
Campground fündig. Am Fluss genießen wir die letzten Sonnenstrahlen und gehen
heute einmal ohne Lagerfeuer ins Bett.
21. Juli 2005
Nach einer weiteren eiskalten Nacht wollen wir zum Caldron Lake wandern. Der
Trail beginnt ab dem Bow Summit. Von der Aussichtsplattform über den Peyto Lake
steigen wir zunächst 300 Meter zum See hinab. Dann müssen wird uns den
weiteren Weg suchen, da zum Caldron Lake kein offizieller Wanderweg führt.
Andere Wanderer haben aber kleine Steinpyramiden errichtet, an denen wir uns
orientieren können. Zunächst geht es an dem Fluss entlang, der den Peyto Lake
speist. Der Weg ist sehr felsig, bis wir den Fluss über eine wacklige Brücke
überqueren müssen. Dann steigt der Weg über eine Moräne steil an. In einem
weiten Bogen gewinnen wir immer mehr an Höhe. Auf fast 2.400m begegnen wir dann
einer Wandergruppe, die grade die schwierigste Stelle der Wanderung gemeistert
hat. Sie motivieren uns, den nur 20cm breiten Pfad weiter zu gehen. Es geht
über ein Geröllfeld mit kleinen Steinen. Rechts neben uns fällt der Berg
mehrere Hundert Meter steil hinab. Ein Ausrutschen wäre mit 100% Sicherheit tödlich.
Nach 100m erreichen wir wieder sicheres Terrain. Nun ist der Caldron Lake schon
in Sichtweite. Wir sind jetzt hier oben die einzigen Menschen. Die Sonne scheint
herrlich und die Landschaft mit Gletschern und Bergen ist unglaublich. Wir
machen erst einmal eine ausgiebige Mittagspause, bevor wir uns wieder an den
Abstieg machen. Mit voller Konzentration überwinden wir die gefährliche
Stelle. Aber auch der weitere Abstieg über die Moräne hat es in sich. Der Weg
am Fluss entlang zum Peyto Lake ist nicht schwer. Der abschließende Aufstieg
zum Bow Summit mit 300 Höhenmetern raubt allerdings die letzte Kraft. Nach
sechs Stunden und 16 km haben wir aber die tollste Wanderung unseres Urlaubs
gemeistert. Nun schaffen wir es nur noch zurück zum Moskito Campground, wo wir
eine weitere Nacht verbringen.
22. Juli 2005
Heute Nacht haben wir uns besonders dick angezogen und endlich einmal nicht
gefroren. Nach dem Frühstück geht es nach Lake Louise. Da der örtliche
Campingplatz bereits am frühen Nachmittag belegt sein soll, besorgen wir uns
gleich morgens einen Stellplatz. Nun müssen wir aber erst einmal einkaufen, da
unsere Vorräte erschöpft sind. Dann geht es zum Lake Louise. An den
Autoschlangen vor den Parkplätzen kann man erkennen, dass der See sehr beliebt
ist. Eingerahmt von hohen Bergen liegt der See. Am Ende zieht sich ein Gletscher
ins Tal- Da kann man verstehen, warum ausgerechnet hier ein überdimensionales
Hotel gebaut wurde. Nach der anstrengenden gestrigen Tour wollen uns nur kurz
die Füße vertreten. Dann sind wir aber schon auf dem Weg zum Agnes Lake. Es
geht auf breiten Wegen bergauf. Hier trifft man natürliche jede Menge Leute.
Vorbei am Mirror Lake geht es zum Agnes Lake. Hier oben gibt es ein Teahouse,
dass von Schweizer Frauen vor mehr als hundert Jahren aufgebaut wurde. Wir
nehmen keinen Tee, sondern nur eine Flasche Wasser. Dann machen wir uns wieder
an den Abstieg. Nicht zu früh erreichen wir wieder den Lake Louise. Hier werden
wir noch Zeuge einer Trauung direkt am See. Dann beginnt es zu regnen und wir
fahren zum Campingplatz. Der Platz selber ist riesig und nicht besonders schön.
Allerdings gibt es heiße Duschen, was nach der heutigen 7km langen Wanderung
auch ganz angenehm ist.
23. Juli 2005
Das Wetter ist heute Morgen schlecht. Aus diesem Grund fahren wir nach Banff.
Hier können wir in aller Ruhe wieder Einkaufen gehen. Zunächst geht es aber
zum, Two Jacks Campground, uns einen Stellplatz zu sichern. Dieser Campingplatz
ist einer der kleinsten in der Gegend. Allerdings haben wir wenig Lust wieder
auf einen der riesigen Plätze zu bleiben. Dann gehr es in die Innenstadt. Hier
gibt es alles, was das Herz eines Toristen höher schlagen lässt. Beim Shoppen
haben wir aber wenig Glück. So gehen wir in ein Restaurant und lassen uns
einmal bedienen. Dann versuchen wir noch einmal unser Einkaufsglück. Am
späteren Nachmittag fahren wir dann zu den Upper Hot Springs. Hier tritt
heißes Wasser aus dem Berg. Das Badehaus ist bereits sehr alt. Wir nehmen
unsere Badesachen uns setzen uns in den 40 Grad heißen Außenpool. Länger als
20 Minuten halten wir es aber nicht aus. Dann geht es zurück auf den
Campingplatz.
24. Juli 2005
Wieder sieht das Wetter nicht besonders aus. Deshalb entschließen wir uns in
das 140km entfernte Calgary zu fahren. Am heutigen Sonntag können wir
problemlos in die Stadt fahren. Hier sind in der Fußgängerzone sogar die
Geschäfte auf. Heute haben wir zumindest in einem Outdoor Store etwas mehr
Einkaufsglück. Dies ist auch nötig, da uns schon die sauberen Sachen ausgehen.
Zum Mittagessen geht es in den Dominion Square. Hier gibt es einen ein Hektar
großen innen liegenden Garten und einen Food Court. Nach der Stärkung wandern
wir zum Prince Island Park. Hier findet heute ein Folk Festival statt. Weiter
geht es zum Fort Calgary, Das Fort selber ist nicht sehr interessant. Besser
wäre sicher das Museum. Als wir ankommen schließt das Museum aber grade. Also
laufen wir weiter zum 200m hohen Calgary Tower. Von hier oben hat man einen
guten Blick über die Stadt, bis hin zu den Rocky Mountains. Natürlich sieht
man auch den bekannten Sattledom und das Stampede-Gelände. Wieder am Boden
besuchen wir noch kurz Chinatown, bevor wir wieder zurück in die Rockies
fahren. Da wir noch keine Lust auf den Nationalpark haben, bleiben wir auf einem
kommerziellen Campingplatz in Canmore. Abends besichtigen wir noch die kleine
Stadt. Im ‚The Grizzly Paw', einem Lokal mit selbstgebrauten Bier, beenden wir
die Stadtbesichtigung.
25. Juli 2005
Heute Morgen gehen wir noch einmal nach Canmore zum Einkaufen. In Marra's
Groceries Store füllen wir unsere Vorräte wieder einmal auf. Dann geht es
zurück in den Banff National Park. Über den alten Highway fahren wir nach Lake
Louise. Hier wollen wir heute die Wanderung zum 'Plain of Six Glaciers' machen.
Dazu geht es erst einmal am Lake Louise entlang. Dann steigt der Weg bis zum
Teehaus an. Hier kehren wir erst einmal ein und gönnen uns einen Apple Pie. Die
meisten Wanderer denken, dass der Weg hier oben zuende ist. Dies stimmt nicht,
denn das Beste kommt noch. Auf einem 1,5km langen Weg geht es über eine Moräne
zum Victoria Gletscher. Am Ende des Weges machen wir Rast und genießen den
Blick auf den Mount Lefroy und Mount Victoria. Auf dem Gletscher ist die Abbot
Hut, die höchste Schutzhütte in den Rocky Mountains, zu erkennen. Plötzlich,
mit einem knackenden Geräusch, bricht ein Stück des Gletschers ab und stürzt
in die Tiefe. An der Stelle, an der dies passiert ist, schiebt sich der
Gletscher über einen mehrere hundert Meter hohen Abgrund. Dieses
Naturschauspiel wiederholt sich alle 15 Minuten. Einige Abstürze später machen
wir uns wieder auf den Weg zum Lake Louise. Hier kann man gut das große Hotel
in der Abendsonne erkennen. Nach insgesamt vier Stunden und 14 Kilometern
erreichen wir wieder unser Wohnmobil. Die Nacht wollen wir bereits im Yoho
National Park verbringen, der nicht besonders weit entfernt ist. Wir bekommen
auch einen Campingplatz, der allerdings etwas laut ist.
26. Juli 2005
Heute wollen wir den Iceline Trail wandern. Er startet an den Takakkaw Falls.
Dieser Wasserfall ist mit einer Höhe von 284 Metern auch sehr sehenswert. Dann
geht es steil hinauf, bis die Baumgrenze überschritten ist. Hier oben reihen
sich verschiedene kleinere Gletscher aneinander. Der Weg führt immer in der
Nähe der Gletscher entlang. Bis hierher haben wir viel Glück mit dem Wetter.
In der Ferne können wir sehen, dass es regnet. Später fängt es auch hier an
zu regnen und wir entschließen uns zum Abstieg. Von jetzt an geht es in einer
großen Schleife durch den Wald zurück zum Ausgangspunkt. An den Laugthing
Falls, einen kleinen Wasserfall, machen wir erst einmal Rast. Nach einer
Wanderzeit von 6 Stunden und nach 17 Kilometern erreichen wir wieder unser
Wohnmobil. Bei der Wanderung haben wir 690 Höhenmeter überwunden. Dabei war
der höchste Punkt der Wanderung 2210 Meter. Da die Campingplätze hier im Yoho
National Park bereits belegt sind, fahren wir weiter nach Golden. In dem dem 'Whispering
Spruce Campground And Recreation Vehicle Park' bekommen wir noch einen
Stellplatz.
27. Juli 2005
Heute Morgen scheint wieder die Sonne. Außerdem ist es in dieser Gegend
spürbar wärmer, als in den Rocky Mountains. Wir wollen heute auf dem Kicking
Horse River eine Rafting Tour machen. Bei Wet'n Wild buchen wir für mittags
eine Halbtagestour. Zunächst suchen wir uns aber eine Werkstadt für den
fälligen Ölwechsel unseres Wohnmobils. Allerdings können wir nur einen Termin
für den Nachmittag machen. Die Zeit bis zur Rafting Tour verbringen wir in der
örtlichen Recreation Area. Hier in Golden beginnen die 'Wetlands', ein Streifen
feuchten Landes, in denen viele Vogelarten zuhause sind. Dann geht es zu Wet'n
Wild, wo wir Neoprenanzüge bekommen und mit einem Bus zum Kicking Horse River
gefahren werden. Hier warten bereits die Boote auf uns. Auf der fahrt passieren
wir Stromschnellen der Kategorie 3 und 4. Alles in allem ist die Fahrt nicht
besonders aufregend. So müssen wir extra einen Halt machen, um etwas schwimmen
zu gehen, sonst wären wir kaum nass geworden. An der Ausstiegsstelle warten
wieder Busse auf uns. Wieder zurück in Golden lassen wir den Ölwechsel machen.
Dann fahren wir weiter zu einem freien Campingplatz. Über eine Schotterstrasse
und einen Waldweg erreichen wir den einsamen Bluewater Creek Campground. Die
Gegend ist einfach idyllisch. Wir befinden uns unter Tannen am Fluss, eingerahmt
von einer Gebirgskette. Es ist fast unvorstellbar, dass dieser tolle Platz noch
nicht einmal Geld kostet uns sogar eine Toilette bietet. Da die Sonne abends
noch prächtig scheint, holen wir die Stühle heraus und setzen uns neben unser
Wohnmobil.
28. Juli 2005
Heute Morgen ist das Wetter traumhaft. Kurzentschlossen bleiben wir einfach auf
unserem einsamen Campingplatz. Es ist der erste Tag in unserem Urlaub, an dem
wir einfach nichts tun, außer sonnen und lesen. Nebenbei sammeln wir Feuerholz,
um abends ein Lagerfeuer zu machen. Das Feuer brennt zwar, aber es kommt ein
starker Wind auf, sodass wir das Feuer lieber ausgehen lassen. Den ganzen Tag
haben wir keine Menschenseele zu Gesicht bekommen.
29. Juli 2005
Auch heute haben wir wieder bestes Wetter. Es geht in den Glacier National Park.
Im Visitor Center erfahren wir, dass weite Gebiete des Glacier National Park
wegen Bären gesperrt sind. Für die Wanderung, die wir uns ausgesucht haben,
besteht eine Bärenwarnung, aber man kann die Wanderung durchführen. Nachdem
wir uns einen Platz auf dem örtlichen Campingplatz reserviert haben, geht es
los zum Glacier Crest. Auf den nächsten 5 Kilometern werden wir 1.000 Meter an
Höhe gewinnen. Teilweise müssen wir über Geröllfelder mit großen Steinen
klettern. Wer aber geglaubt hat, dass der Weg bisher schon steil war, muss sich
nach zwei Stunden Wanderzeit eines besseren belehren lassen. Nun geht es im 45
Grad Winkel auf einem schmalen Pfad den Berg hinauf. Hier oben haben wir einen
sagenhaften Rundumblick auf die teilweise schneebedeckten Berge und die
umliegenden Gletscher. Uns fasziniert wieder besonders das blaue Eis des
Illecillewät Gletschers. Aber nicht nur die Gletscher, sondern die gesamte
Szenerie lässt uns staunen. Bei all unseren Wanderungen in diesem Urlaub ist es
das erste mal, dass wir einen derart tollen Rundumblick haben. Nach insgesamt
fast sechs Stunden, 10 Kilometern Entfernung und 1.000 Höhenmetern erreichen
wir wieder unser Wohnmobil. Nun müssen wir uns erst einmal ausruhen.
30. Juli 2005
Da unsere Vorräte zur Neige gehen, fahren wir nach Revelstroke. In diesem
kleinen Städtchen gibt es alles, was wir für die nächsten Tage benötigen.
Mann muss sagen, das Zentrum der Stadt ist gut erhalten. Auf der ehemaligen
Hauptstrasse mit ihren alten Gebäuden ist heute eine Fußgängerzone und es
werden allerlei Dinge an kleinen Ständen angeboten. Nach dem Verlassen von
Revelstroke durchfahren wir den Mount Revelstroke National Park. Hier gibt es
einige Walks, die uns aber nicht interessieren. Wir wollen heute ins Okanagan
Valley fahren. Dies ist die wärmste Gegend von Kanada mit vielen großen Seen.
Nach einem Mittagessen im Vernon fahren wir am westlichen Ufer des Okanagan
Lakes entlang. Hier in der Nähe gibt es wieder einen kostenlosen Campingplatz.
Wir müssen bis nach Penticton am südlichen Zipfel des Sees fahren und wieder
ein Stück am östlichen Ufer hinauf. Laut unserm Buch sind es nun noch 30,1
Kilometer bis zum Chute Lake Campground. Am See angekommen machen wir beim
Öffnen des Wohnmobils eine erschreckende Entdeckung. der Boden ist mit
Splittern übersäht. Ein Schrank ist aufgegangen und das Geschirr ist
hinausgefallen. Eigentlich sind nur zwei Müslischalen kaputtgegangen, es sieht
aber schlimmer aus. Als die Sonne langsam hinter den Hügeln untergeht ist es
Zeit für ein Lagerfeuer. Es wird dunkel und die Sterne kommen heraus.
Allerdings bekommen wir auch noch späten Besuch. Zwei Mitarbeiter des Forrest
Service inspizieren den Campingplatz. Offenbar hat man sich bei ihnen über
Lärm beschwert und es sollen auch schon Leute abgereist sein. Mit dem Kopf in
Nacken sitzen wir noch eine Weile und bestaunen den Himmel. In dieser Zeit
ziehen zwei Sternschnuppen ihre Bahn und wir können uns etwas wünschen.
31. Juli 2005
Das Wetter heute Morgen ist wieder wunderbar. Wir essen unser Frühstück auf
dem Picknickplatz in der Sonne. Der Chute Lake erfreut sich offenbar großer
Beliebtheit. Immer wieder kommen Leute, um ihn einfach einmal anzusehen, um
darin zu baden oder um ein Boot zu Wasser zu lassen und zu angeln. Wir bleiben
noch bis zum Mittag in der Sonne sitzen. Zum Glück gibt es auf den freien
Campingplätzen keine Check-Out-Zeit. Dann fahren wir nach Penticton zurück.
Hier suchen wir uns einen Parkplatz. Wir laufen an der Uferpromenade entlang.
Die Leute liegen an dem kleinen Strand und man kann verschiedene
Wassersportgeräte ausleihen. Selbst direkt am See ist es unglaublich warm. Für
uns, die nach an die frische Bergluft gewöhnt sind, ist es fast zu warm. Eine
Attraktion der Stadt begleitet uns aber noch auf unserem weiteren Weg. Und zwar
fließt das Wasser des Okanagan Lakes über einen Fluss weiter in den nächsten
See. Dieser Fluss eignet sich optimal dazu, sich mit einer Luftmatratze
oder einem Autoreifen treiben zu lassen. Unser Weg führt uns nun weiter nach
Oliver. Seit dem Carina gesehen hat, dass es einen Ort mit meinem Namen gibt,
möchte sie ein Foto mit mir vor dem Ortsschild machen. Die nächste Stadt ist
Osoyoos. Auf unserem Weg liegen die Spotted Lakes. Sie bestehen aus vielen
kleinen runden Löchern. In diesen Löchern steht Wasser, das in fast jedem Loch
eine andere Farbe hat. Weiter geht es zum Copper Creek. Hier befindet sich ein
weitere kostenfreier Campingplatz, der sich zumindest für eine Übernachtung
eignet.
1. August 2005
Morgens fahren wir wieder los. Nach ein paar Kilometern beginnt der Manning
Provincial Park. Das Wetter wird allerdings grade schlecht und außerdem sieht
der Park nicht spektakulär aus. Also fahren wir einfach durch den Park
hindurch. Bis nach Vancouver sind es nur etwas mehr als 200 Kilometer. Hier geht
es zum Burnaby RV Park. Nachdem der Stellplatz geklärt ist, stellen wir uns an
der Waschanlage an. Wir müssen morgen das Auto sauber wieder abgeben. Nach dem
Waschen verlassen wir noch einmal den Campingplatz, um nach Vancouver zum
Einkaufen zu fahren. Da wir Mitglied in der Mountain Equipment Co-Op sind,
wollen wir noch einmal dort einkaufen. Wieder zurück beginnt das große Packen.
Da wir nicht besonders viele Sachen mitgebracht hatten, dauert diese Übung auch
nicht besonders lange. Dann ist der Wohnbereich selber dran. Hier haben wir in
den letzten Wochen nicht viel sauber gemacht. Aber es lässt sich eigentlich
ganz einfach auswischen. Nach der Hälfte der Arbeit machen wir ein kleine Pause
und waschen uns selber. Dazu gehen wir in das Hallenbad des Campingplatz. Hier
gibt es auch einen Whirlpool. Anschließend nutzen wir noch die heißen Duschen.
So viel Luxus haben wir unseren Körpern schon lange nicht mehr gegönnt. Dann
gibt es ein letztes Abendessen. Nach der Stärkung machen wir noch den zweiten
Teil des Wohnmobils sauber. Dann beginnt die letzte Nacht in unserem Gefährt,
dass uns 3.200 Kilometer durch Kanada gefahren hat.
2. August 2005
Bereits um halb acht müssen wir aufstehen, um unser Wohnmobil pünktlich
abgeben zu können. Wir verlassen den Campingplatzlatz und fahren nach Langley.
Hier geben wir das Wohnmobil ab und lassen uns zum Flughafen fahren. Hier geben
wir unser Gepäck ab und fahren in die Innenstadt von Vancouver. Das erste Ziel
ist die Waterfront mit dem Canada Place. Von hier aus geht es zu Fuß weiter. In
Gastown kaufen wir uns etwas Sushi und setzen uns in die Nähe der bekannten
Dampfuhr. Letztlich kommen wir auch an der Statue von Gassy Jack vorbei, der
hier die erste Kneipe aufgemacht hat. Weiter geht die Tour nach China Town. Wir
bewundern vor allem die Lebensmittelgeschäfte. Hier gibt es Dinge, die wir
überhaupt nicht kennen. Nun wollen wir uns das ganze auch von oben ansehen und
fahren auf den 158 Meter hohen Vancouver Tower. Von hier oben hat man einen
guten Blick über die Stadt und den Hafen, bis zu den Bergen. Unser nächstes
Ziel ist Granville Island. Um dorthin zu kommen müssen wir ein Aquabus nehmen.
Aquabusse sind kleine Boote, die auf dem False Creek verschiedene Anleger
anlaufen. Auf der kurzen Fahrt bekommen wir einen Brand in einem Hotel auf
Grandville Island mit. Auf Grandville Island gibt es alles, was ein Tourist
braucht. Hier auf der Insel schließen die Läden recht früh. Also nehmen wir
wieder einen Aquabus zum Festland. Hier gehen wir nach Yaletown. Wir landen in
der Yaletown Brewing Co. einem Lokal, dass sein Bier selber braut. Nach dem
Essen machen wir uns wieder auf den Weg zum Vancouver Tower. Mit der
Eintrittskarte vom Nachmittag können wir am Abend noch einmal hinauffahren.
Jetzt geht die Sonne am Horizont unter und die Lichter der Stadt gehen an. Gegen
10 Uhr nehmen wir uns ein Taxi und lassen uns zum Flughafen bringen. Dort
schenkt uns ein Upgrade von der Economy Class in die Executive Class. Erst gehen
halb ein Uhr startet unser Flug nach Toronto.
3. August 2005
Nach nur vier Stunden Flug setzen wir wieder zur Landung in Toronto an. Im Hotel
ist zu dieser Zeit noch kein Zimmer frei. Statt dessen buchen wir
Stadtrundfahrten, die Besichtigung des CN Towers und einen Ausflug zu den
Niagara Fällen. Dann müssen wir dringend zuhause anrufen, da hier gestern ein
Flugzeug über die Landebahn hinausgeschossen ist und Feuer gefangen hat. Dann
machen wir uns auf den Weg in die Stadt und suchen uns erst einmal etwas zum
Frühstücken. Frisch gestärkt beginnen wir gleich mit der ersten
Stadtrundfahrt. Wir sitzen auf dem oberen Deck eines Doppeldeckerbusses und
lassen uns durch die Stadt fahren. Nachmittags ist dann unser Hotelzimmer
fertig. nach einer kleinen Pause machen wir uns erneut auf in die Stadt. Zum
Abendessen gehen wir in ein Chinesisches Restaurant und bestellen eine
Pekingente für vier Personen. Sie ist genauso teuer, wie zwei Einzelportionen.
Die Reste nehmen wir mit ins Hotel. Unterwegs kaufen wir noch ein paar
Getränke. Dann ziehen wir uns auf unser Hotelzimmer zurück und sehen uns einen
Film an.
4. August 2005
Heute wollen wir eine Tour zu den Niagarafällen machen. Da wir keine geführte
Tour zu den Niagarafällen gebucht haben, fahren wir mit einem Linienbus. Nach
fast drei Stunden erreichen wir dann die berühmten Niagara Falls. Wir haben auf
dieser Reise schon viel höhere Wasserfälle gesehen. Die Niagara Falls sind
trotzdem gigantischer. Auf mehreren hundert Metern stürzen sich ungeheure
Wassermassen in die Tiefe. Die Kante ist so breit, dass noch eine Insel auf ihr
Platz hat. Nachdem wir uns einen Überblick verschafft haben wollen wir mit der
berühmten 'Maid of the Mist' direkt an die Wasserfälle fahren. Damit wir nicht
nass werden, bekommen wir ein Regencape aus blauem Plastik. Das Boot fährt ganz
nah an den Wasserfall heran. Wer jetzt noch nicht sein Regencape anhat wird
nass. Wieder an Land laufen wir zu den Horseshoe Falls, die neben den Amerika
Falls die Niagara Falls bilden. Wir wollen uns die Wasserfälle nun auch von der
anderen Uferseite anschauen. Dazu müssen wir aber zunächst Kanada verlassen,
über eine große Brücke gehen und in die USA einreisen. Hier haben wir aber
keine gute Sicht und kehren wieder nach Kanada zurück. Hier machen wir uns auf
den Weg in ein Outlet Center. Nach den Einkäufen kehren wir zum Busbahnhof
zurück und fahren wieder nach Toronto. Um halb elf erreichen wir endlich
Toronto. Im Hotel nutzen wir dann die Mikrowelle, um die Reste unserer
Pekingente aufzuwärmen. Wir sitzen auf dem Bett und genießen Gang für Gang
des chinesischen Essens.
5. August 2005
Nach dem Frühstück checken wir aus dem Hotel aus, lassen aber unsere Koffer
da. Dann geht es zu Fuß zum CN Tower. Wir erreichen das mit 553 Meter Höhe
höchste Gebäude der Welt. Nach einer Wartezeit von einer Viertelstunde,
steigen wir in einen der vielen Fahrstühle ein. Innerhalb von 55 Sekunden
erreichen wir die 335 Meter hohe Aussichtsplattform. Es gibt zwar noch eine 100
Meter höhere Aussichtsplattform. Hierfür benötigt man aber separate Tickets.
Also schauen wir uns Toronto von der einfachen Plattform an. Neben der Stadt
sieht man auch, dass Toronto am riesigen Ontario Lake liegt. Wieder unten nutzen
wir unsere Tickets für die Stadtrundfahrt und lassen uns mit dem nächsten Bus
ins Stadtzentrum bringt. Hier besorgen wir uns etwas Sushi im Eaton Center,
bevor wir in eine andere Linie der Stadtrundfahrt starten. Oben auf der offenen
Plattform des Busses lassen wir uns das Essen schmecken. In der Zwischenzeit
werden wir durch den nördlichen Teil der Stadt gefahren. Der Höhepunkt der
Rundfahrt ist das Casa Loma, ein Schlösschen, dass um 1811 gebaut wurde. Dann
geht es wieder in die Stadt zurück. Nun ist es für uns Zeit zurück ins Hotel
zu gehen und unsere Koffer zu holen. Mit einem Taxi fahren wir dann zum
Flughafen. Im Flugzeug bekommen wir auch wieder einmal deutsche Zeitungen. Nach
der langen Zeit interessiert uns schon, was inzwischen zu Hause passiert ist.
Der Flug nach Frankfurt dauert zum Glück nur fünfeinhalb Stunden.
6. August 2005
Sehr viel Schlaf bekommen wir auf dem kurzen Flug nicht. Vor der Landung in
Frankfurt gibt es dann noch ein Frühstück. Um sieben Uhr morgens sind wir dann
wieder in Deutschland. Es geht hier in Frankfurt recht schnell weiter nach
München. Hier kommen wir um halb zehn Uhr an. Es regnet leicht und es ist kalt.
Am liebsten würden wir gleich wieder umkehren. Aber wir müssen wohl oder über
nach Hause. Zeit ein Fazit unseres Urlaubs zu ziehen: Kanada ist klasse. Wir
haben uns in dem Land sehr wohl gefühlt. Die Natur und Landschaft sind
grandios. Allerdings haben drei Wochen mit dem Wohnmobil gereicht. Die Tage in
Vancouver und Toronto haben uns dann wieder langsam an die Zivilisation
gewöhnt. Im Laufe des Urlaubs ist das Wetter auch immer besser geworden. Nach
anfänglichem Regen, vor allem im Wells Grey Park, ging es stetig bergauf. In
Toronto war es mit fast 40 Grad Celsius fast schon zu heiß. Alles in allem kann
man Kanada als Urlaubsland nur empfehlen.